„Gemeinschaft ist das Herz der Demokratie“

Frau mit Brille steht konzentriert am Rednerpult

Rückblick auf die Engagementkonferenz 2025

Einsamkeit als gesellschaftliche Schlüsselfrage

„Gemeinschaft ist das Herz der Demokratie“ – mit diesen Worte eröffnete Staatssekretärin Silke Schiller-Tobies das diesjährigen Dialogforum Engagement in Lübeck.

Ein Satz, dem wohl alle 150 Teilnehmenden spontan zugestimmt hätten. Darunter Bürgermeister, Freiwilligenagenturen, Seniorenbeiräte, junge und ältere Engagierte, Haupt- und Ehrenamtliche. Sie alle waren aus ganz Schleswig-Holstein zur größten Engagementkonferenz im Norden gekommen, um das Thema Einsamkeit zu diskutieren und gemeinsam Lösungen dafür zu suchen.

„Projekte wie Mehrgenerationenhäuser, Nachbarschaftscafés oder Freiwilligenagenturen, die Ehrenamtliche unterstützen, zeigen, dass Gemeinschaft kein Zufall ist, sondern gestaltet werden kann. Und es ist unser Auftrag dies zu tun“, betonte die Staatssekretärin in ihrem Grußwort.

Gruppenbild lächelnder Frauen
Foto: Mikkii – Eventfotografie

Neue Studienergebnisse aus Schleswig-Holstein

Das dies auch bitter nötig ist, zeigte Daniela Dohr, vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE). Die Diplompädagogin bot in ihrer Keynote einen rasanten wie kurzweiligen Überblick über die Trends und Entwicklungen, die Einsamkeit zu einer der großen Fragen unserer Zeit machen.

Bettina Süphke stellte erstmals die Ergebnisse der Studie „Maßnahmen gegen Einsamkeit im Alter in Schleswig-Holstein“ vor. Im Anschluss begeisterte Prof. Dr. Katja Götz von der Universität zu Lübeck mit detaillierteren Einblicken in die Studienergebnisse und einem Fachaustausch auf Augenhöhe.

Perspektive der Jungen auf Einsamkeit

Im Gespräch mit Alexandra Hebestreit, Mitglied der lagfa-Geschäftsführung und Leiterin des netteKieler-Ehrenamtbüros, wies Dr. Anja Langness eindringlich auf das Phänomen von Einsamkeit und seinen sozialen Folgen unter jungen Menschen. hin Die Senior Project Managerin im Bereich Jugend und Next Generation bei der Bertelsmann Stiftung war sich sicher, dass Einsamkeit als Gefahr für die Demokratie immer noch unterschätzt wird. Ihre Handlungsempfehlungen lauten:

  1. Einsamkeit politisch denken
  2. Selbstwirksamkeit stärken
  3. Soziale Orte sichern & ausbauen
  4. Digitale Beteiligung niedrigschwellig gestalten
  5. Gezielt ansprechen, wer fehlt

Aus dem Publikum meldeten sich auch junge Engagierte zu Wort, wie Lara Kürschner von InMotion e.V. – eine Bewegung für mentale Gesundheit, welche die Selbsthilfekompetenz von jungen Menschen stärken und die Sichtbarkeit von Themen der mentalen Gesundheit erhöhen möchte. Lara plädierte dafür, dass die Älteren die Jüngeren auch ernst nehmen und ihnen zunächst einmal zuhören, bevor sie werten oder urteilen.

Lächelnde Frauen sitzen an Tischen
Foto: Stanislav Mardarovskyi

Eine Konferenz mit Strahlkraft

Zahlreiche Mitwirkende sorgten schließlich beim Markt der Möglichkeiten für einen gelungenen Abschluss.

Wir sind total beeindruckt von dem intensiven Austausch und der Expertise der diesjährigen Teilnehmenden. Die Engagementkonferenz Schleswig-Holstein entwickelt sich zu einer Konferenz, die man auf keinen Fall verpassen sollte, wenn man verstehen möchte, was dieses Land zusammenhält.

Eingeladen hatten wir als lagfa SH zusammen mit den Kommunalen Landesverbänden SH und dem Sozialministerium. Vielen Dank an die inspirierenden Referentinnen und die vielen großartigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer – wir freuen uns bereits jetzt auf die Fortsetzung im nächsten Jahr!

Zwei Frauen mit Mikros vor der Bühne mit Projektion "Blitzlichter"
Foto: Mikkii – Eventfotografie
Lächelnde Menschen im Stuhlkreis
Foto: Mikkii – Eventfotografie